Jeder Parkerpunkt steigt im Schnitt um 0,2% p.a.

Ende der 80er Jahre begann Robert Parker mit der Bewertung von Weinen. Neuartig war, dass er Weine bewertet hat ohne in irgendeiner Weise an deren Handel beteiligt zu sein. Es bestand und besteht seiner Aussage nach kein Interesse, einen Wein besser zu bewerten, um selber durch bessere Preise zu profitieren. Es gibt viele Systeme, einen Wein zu bewerten. Die Parker Punkte sind jedoch das System, welchem viele Weinkenner vertrauen und selbst größere Flaschenzahlen anhand der Parker Punkte erwerben ohne eine davon vorher zu kosten. Es finden sich natürlich viele Kritiker. Jedoch sind die Parker Punkte ein anerkanntes Kaufsignal. Sie werden von 50 bis 100 Punkten vergeben wobei 50 bis 69 Parker Punkte ein Kriterium sind, den Wein nicht zu kaufen weil erst 80 Parker Punkte belegen, dass der Wein überdurchschnittlich gut ist und er ab 90 Parker Punkten als hervorragend gilt. Das bedeutet natürlich nicht, dass solch ein Wein jedem schmeckt, es werden jedoch viele sein, die ihn lieben werden. Über Jahrzehnte kann zurück geblickt werden und rückblickend lässt sich wissenschaftlich beweisen, dass jeder Parker Punkt im Schnitt um 0,2% p.a. im Wert steigt. Wer 100 unterschiedliche Weine kauft und einlagert, die im Schnitt 90 Parker Punkte haben, wird auf lange Sicht vermutlich jedes Jahr 18% Wertzuwachs verzeichnen. Natürlich entwickeln sich einige Weine besser oder schlechter sowie es auch bessere und schlechtere Spekulationsjahre gibt aber rein Theoretisch würde diese Rechnung voraussichtlich aufgehen. Weine aus Bordeaux haben ein besonders gutes Renditepotenzial.

Natürlich kann der Investor kaum von einer Weinsorte und einem Jahrgang 1000 Flaschen kaufen, diese in seinem Heizungskeller einlagern und nach 10 Jahren mit mehreren hundert Prozent sicheren Gewinn verkaufen. Vermutlich hätte er in diesem Fallbeispiel sogar Entsorgungskosten zu tragen. Es investieren jedoch viele Weinkenner und Spekulanten in Wein mit hohen Parker Punkten und deswegen finden sich Dienstleister, die einem die Flaschen zu sehr günstigen Preisen einlagern. Die Lagerung pro Flasche sollte ein bis zwei Euro nicht übersteigen. Ist die Flasche 100 Euro wert und gewinnt im Schnitt 18% im Jahr, dann lässt sich dieses verschmerzen sowie wirklich für eine perfekte Lagerung gesorgt wird, die sich sogar versichern lässt. Aber auch dann sollten nicht 1000 Flaschen von einer Sorte und einem Jahrgang erworben werden sondern eher jedes Jahr 5 bis 10 Kisten mit 6 oder 12 Flaschen, damit sich das Risiko wirklich streut. Jedoch käme selbst dieser Wertzuwachs nicht dem Wert gleich, immer wieder eine gute Flasche Wein mit hoher Parker Punktzahl aus dem Raxi Weinregal greifen, öffnen und verkosten zu können.

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